In der Nähe von Mannheim, Deutschland, wurde ich geboren und großgezogen – das heißt, ich wuchs dort mehr oder weniger ziemlich unbeobachtet einfach auf…
Damals wurden die Gesetze zum „Schutz” der Jugend nicht ganz so ernst genommen, was aus heutiger Sicht recht ungewöhnlich erscheint. Deshalb konnte man uns immer in den hinteren Reihen eines sogenannten „Erotischen Films” finden, der natürlich nicht für Minderjährige gedacht war. (Kein Grund zur Aufregung – aus heutiger Sicht hätte man nur ein mildes Lächeln übrig für die „explizite Sexualität”, welche man auf der Leinwand bewundern konnte) – uns war es egal, solange sich niemand um uns kümmerte!
Das erste Pornomagazin bekam ich zu sehen, als ich gerade mal in die Schule gekommen war. Ich kann mich noch erinnern, dass ich sagte, meine Eltern würden so etwas ganz bestimmt nicht tun, worauf einer der älteren Kumpels, die mit mir in einem Hinterhof standen, erklärte, dass das was ganz Normales sei!
Ich denke, es waren schon diese frühen freigeistigen Jahre, die einen gewissen Einfluss auf meine späteren künstlerischen Vorlieben hatten.
Bis heute gibt es keinen Grund, die Motive meiner Arbeiten zu ändern, denn ich bewundere noch immer die menschliche Form an sich, insbesondere die weibliche – eine wundervolle Schöpfung, welche sich durch sanfte Übergänge zwischen Licht und Schatten im Zusammenspiel mit scharf umrissenen Konturen offenbart – wie eine perfekte Landschaft.
In der Schule füllte ich als Hinterbänkler nebenbei jeden freien Platz in meinen Schulheften mit „Kunst“– was dazu führte, dass ich in den naturwissenschaftlichen Fächern nicht ganz bei der Sache war, schätze ich! Später machte ich das absichtlich, als ich Grafik-Design studierte. Als Illustrator habe ich Covers für Videos gemacht, kommerzielle Illustrationen für große und kleine Firmen und arbeitete schließlich mit einem Computer.
Das Ganze driftete mehr und mehr ins Technische, so dass ich mich irgendwann dazu entschloss, „back to the roots” zu gehen, um mit der Hardware Papier und Bleistift jene Schöpfungen entstehen zu lassen, welche meine Sehnsucht für das Ursprüngliche mit Leben erfüllten.
Nach einigen Jahren in Schwarz und Weiß entdeckte ich auch die Farben wieder. Ausdruck dafür sind großflächige Gemälde in Acryl auf Leinwand.
Die Frauen, die ich darstelle, sind meist provokativ und selbstbewusst, manchmal aber auch zart und scheu – doch auch wenn es bisweilen anders scheinen mag, erzählen die flüchtigen Momentaufnahmen auf Papier oder Leinwand am Ende von Geschichten, die sich ganz nach ihren Vorlieben entwickeln!
… und das ist einfach wunderbar!